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5 Minuten Lesezeit

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung - 8 Tipps für die Industrie

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung fördert die Sicherheit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit (= Ziele der Ergonomie) am Arbeitsplatz und ist Teil der Arbeitsstättenverordnung und des Arbeitsschutzgesetzes.

Gerade in der Industrie spielt das Thema der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung eine zentrale Rolle, da viele, häufig körperliche Tätigkeiten über lange Zeiträume hinweg (viele Stunden am Tag, über Wochen, Monate und Jahre) wiederholt werden.

Durch Prinzipien der Lean Production und Lean Lösungen von BeeWaTec lassen sich die Ergonomie, die Arbeitsbedingungen und der präventive Gesundheitsschutz einfach und kosteneffizient verbessern. 

In diesem Beitrag geben wir Ihnen 8 Tipps für die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung - unsere praxisorientierte Checkliste aus langjähriger Erfahrung.

 

1. Höhenverstellung integrieren

Ein Arbeitstisch mit integrierter Höhenverstellung (egal ob elektrisch oder mit Kurbel) ist wohl der Klassiker im Bereich der Ergonomie.

Höhenverstellbare Arbeitsplatzsysteme ermöglichen das Arbeiten im Stehen und im Sitzen, fördern die Muskulatur und unterstützen das Herz-Kreislaufsystem. Mit der Möglichkeit zur Einstellung der optimalen Arbeitshöhe kann gewährleistet werden, dass sowohl große als auch kleine Personen in einer gesunden Körperhaltung arbeiten können. Negativen gesundheitlichen Folgen wie ungünstigen Sitzhaltungen, Verspannungen oder Rückenproblemen kann so vorgebeugt werden.

Insbesondere in Unternehmen, in denen in mehreren Schichten gearbeitet wird (= häufiger Arbeiterwechsel), ist die schnelle und einfache Anpassung der Höhe eine wichtige Voraussetzung für gute Ergonomie.

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2. Material (flexibel) zuführen

Das Ziel einer flexiblen Zuführung bzw. Bereitstellung ist ein komfortables Arbeiten innerhalb des Greif- und Wirkraums. Dinge, die sich außerhalb dieser Zone befinden, sollten weniger häufig für eine bestimmte Tätigkeit benötigt werden. Die „ideale“ Zone ist je nach Körpergröße unterschiedlich. Daher empfehlen sich flexible Lösungen (Bsp.: schwenkbare Tragarme), die einfach und schnell an den jeweiligen Mitarbeiter oder die jeweilige Mitarbeiterin angepasst werden können.

Durch das Anbinden von Durchlaufregalen oder Förderstrecken direkt am Arbeitsplatz lassen sich Materialien direkt dem Arbeitsprozess zuführen. Dabei werden Unterbrechungen während Montagetätigkeiten eliminiert, die häufig durch das Holen von Material und entsprechende Laufwege entstehen.

Ergonomischer Arbeitsplatz (BeeWaTec) für die Produktion mit Sichtlagerkästen und flexiblen Haltern für Material und Werkzeug

 

3. Arbeitsmittel (flexibel) bereitstellen

Durch angebrachte Laufschienen und Balancer können Werkzeuge oder Arbeitsgeräte wie z.B. Schrauber von „der Decke“ hängen. Damit sind sie leicht zugänglich und müssen nicht zig-mal am Tag aufgehoben werden. Außerdem bleibt die Arbeitsfläche sauber, frei und übersichtlich, was einem wichtigen Prinzip der 5S-Methode entspricht.

Hilfsmittel lassen sich beispielsweise mittels Gelenkarmen oder Auslegern in Sichtlagerkästen zuführen. Damit ist alles in unmittelbarer Nähe und gleichzeitig werden die Bewegungsabläufe der Mitarbeitenden unterstützt.

Mobiler Shadowboard-Werkzeugwagen von BeeWaTec aus blauen Rohren und Rädern

 

4. Informationen bereitstellen

Auch die Bereitstellung von Informationen gehört zur Ergonomie eines Arbeitsplatzsystems, da es in der Regel einen entscheidenden Anteil an der Qualität des Arbeitsergebnisses hat. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden spielt hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle, da informierte Personen meist zufriedener sind. Fehlende Informationen oder unklare Arbeitsanweisungen führen kurz- oder langfristig zu Fehlern.

Informationsquellen wie Signalleuchten, Monitore, Whiteboard-Tafeln oder Lochplattensysteme unterstützen bei der Arbeit, da sie dabei helfen Zustände, Prozesse, Arbeitsanweisungen oder Checklisten bereitzustellen oder zu visualisieren. Im Sinne des „Self-Service“ können die Mitarbeitenden die Informationen selbstständig konsumieren, ohne Arbeitspausen einlegen oder zum Telefon greifen zu müssen.

Werkerassistenzsysteme wie z.B. das System ifm mate gehen sogar noch einen Schritt weiter. Mittels Kamerasystemen werden Behälter, (Greif-)Zonen sowie die Bewegungen der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz getrackt. Diese werden den Mitarbeitenden selbst auf einem Bildschirm angezeigt. Über eine Farbcodierung erhalten die einzelnen Zonen und Arbeitsschritte ihre Reihenfolge (Bsp.: Nächster Arbeitsschritt „blaue Zone“). So weiß der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin, welche Bewegung als nächstes ausgeführt werden muss (Bsp.: „Greife eine Schraube“). Nicht-getätigte oder falsche Bewegungen / Arbeitsschritte werden erkannt und unmittelbar zurückgemeldet. 

Insbesondere bei häufigen Tätigkeitswechseln, oder bei häufigen Wechseln der Mitarbeitenden am jeweiligen Arbeitsplatz, kann diese Art von Assistenzsystemen helfen, die Arbeit schnell und fehlerfrei auszuführen.

BeeWaTec Arbeitsplatz mit Folientaschen, Klemmbrettern und viel Stauraum unterhalb der Arbeitsfläche

 

5. Ergonomische Arbeitsplatzleuchten integrieren

Ideal sind flexible, d.h. dreh- oder schwenkbare LED-Leuchten, die je nach Sitzposition und Körpergröße individuell eingestellt werden können. Auch Arbeitsplatzleuchten mit skalierbarer Lichtleistung (= Dimmfunktion) sorgen für optimale Lichtverhältnisse, da sie je nach Bedarf angepasst werden können. Damit spenden sie mehr Licht, wenn nötig, beugen aber gleichzeitig Irritationen durch Blendung vor.

Optimales Licht am Arbeitsplatz besitzt viele positive Effekte:

  1. Ein ausgeprägteres Gefühl des Wachseins
  2. Eine bessere Konzentrationsfähigkeit
  3. Weniger Kopfschmerzen
  4. Höhere Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden
  5. Effektives Arbeiten und höhere Produktivität

Schlechtes oder unzureichendes Licht lässt Qualitätsmangel entstehen und sorgt für Unwohlsein und Stress. Vor allem in Umgebungen ohne direkten Einfall von Tageslicht ist die optimale Beleuchtung eine Grundvoraussetzung für ergonomisches Arbeiten.

Doch wann spricht man von einer optimalen Beleuchtung am Arbeitsplatz? Ergonomisches Licht richtet sich in erster Linie nach den auszuführenden Tätigkeiten. Wir empfehlen in Anlehnung an die Norm DIN EN 12464-1 für Industriearbeitsplätze folgende Beleuchtungsstärken:

  • Grobe Montagetätigkeiten: 300 lx
  • Mittelfeine Montagetätigkeiten: 500 lx
  • Feine Montagetätigkeiten: 750 lx
  • Sehr feine Montagetätigkeiten: 1000 lx
  • Elektrowerkstätten, Prüfen, Justieren: 1500 lx

100 lx bedeutet dabei, dass in einem Meter Abstand von der Leuchte auf eine Fläche von einem Quadratmeter ein Lichtstrom von 100 Lumen trifft.

Ergonomische Arbeitsplatzleuchte BEEWATEC LED ist flexibel drehbar

 

6. Geräusche und Lärm reduzieren

Lärm ist ein häufig vernachlässigter Aspekt der Ergonomie. Störende Geräusche können allerdings eine hohe Belastung bedeuten, Stress hervorrufen und das Gefühl von Unwohlsein am Arbeitsplatz steigern. Insbesondere bei Tätigkeiten, die ein hohes Maß an Konzentration erfordern, kann Lärm negative Folgen haben.

In der Produktion und Logistik sind vor allem Maschinengeräusche, Lüftungsanlagen, Hydrauliksysteme oder auch der innerbetriebliche Transport (Bsp.: mittels Routenzügen) Ursachen von Lärm.

Mögliche Lösungen zum Bekämpfen dieser Ursachen sind z.B. 

  • eine Neuanordnung von Arbeitsplätzen
  • das Abtrennen von Arbeitsbereichen mittels Schallschutzwänden
  • die Verwendung gummierter Rollen für Transportwagen und Routenzuganhänger (abhängig von der Bodenbeschaffenheit)
  • die Verwendung gummierter Rollschienen für Supermarkt- und Durchlaufregale
  • das Tragen von Gehörschutz

BeeWaTec Transportwagen aus Vierkant- und Rundrohren (Stahl) mit Rädern und gelber Deichsel für Routenzüge

 

7. Farbkonzepte und Farbkodierungen nutzen

Farben werden eingesetzt, um Mitarbeitende bei der Verarbeitung von Informationen zu unterstützen und Fehler zu vermeiden. 

Gängige Farbinformationen sind z.B.

  • Maschinenzustände (meist als Ampelsystem "grün", "gelb" und "rot")
  • Arbeitsabläufe (z.B. Werkerassistenzsystem ifm mate, nächster auszuführender Arbeitsschritt wird farbig hervorgehoben)
  • Ergebnisse einer Qualitätsprüfung (meist 2-stufiges Ampelsystem "grün" und "rot")
  • Arbeitsbereiche und Zonen (z.B. Kennzeichnung von ESD-Arbeitsbereichen durch gelbe Absperrungen oder Bodenmarkierungsbänder)
  • Betriebsmittel (z.B. Regalsysteme aus roten Rohren für NiO-Teile aus der Produktion (NiO = Nicht in Ordnung))
  • Kleinladungsträger und Boxen (z.B. graue Boxen für Kunde X, blaue Boxen für Kunde Y oder rote Boxen für die Nacharbeit)
  • Materialbestände (meist Ampelsysteme "grün" = Material vorhanden, "gelb" = in Arbeit und "rot" = Material nicht vorhanden)

Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass durch die Verwendung von Farben keinerlei Sprachbarrieren entstehen. 

Hinweis: Bei der Auswahl von Farben spielt die Farbwirkung / Farbpsychologie eine entscheidende Rolle. "Rot" beispielsweise signalisiert Gefahr und steigert die Aufmerksamkeit. "Blau" oder "Grau" hingegen wirken ruhig und harmonisch. Die Verarbeitung von Farbinformationen passiert meist unbewusst, was bei der Gestaltung ebenfalls berücksichtigt werden sollte.

Materialbereitstellung durch grüne Sichtlagerkästen und einem Rohr-Aufbau von BeeWaTec

 

8. Physische Entlastungen für Mitarbeitende integrieren

Physische Entlastungen können dabei helfen die Gesundheit der Mitarbeitenden zu steigern. Sie haben eine große Bedeutung für den präventiven Arbeitsschutz und stärken den Fokus auf wertschöpfende Tätigkeiten.

BeeWaTec liefert hierzu Lösungen, die auf einfachen mechanischen Prinzipien beruhen - darunter Wippen-, Shooter- und Karakuri-Lösungen.

Das Ziel ist dabei, mit so wenig Energieaufwand wie möglich,

  • Material automatisiert zu bewegen (Bsp.: Durchlaufregale, Förderstrecken oder Karakuri mittels Rollschienen und Schwerkraft)
  • Manuelles Be- und Entladen von Material zu reduzieren oder zu eliminieren (Bsp.: Shooter-Lösungen für Durchlaufregale, bei denen die vollen und leeren Behälter durch einfachen "Heranschieben / Andocken" automatisiert über Rollschienen ausgetauscht werden)
  • Repetitives Bewegen schwerer Lasten zu reduzieren oder zu eliminieren (Bsp.: Verwendung (bidirektionaler) Rollenbahnen zum horizontalen "Weiterschieben" schwerer Werkstücke oder Ladungsträger zwischen Arbeitsbereichen oder innerhalb einer Montagelinie)
  • Betriebsmittel flexibel zu positionieren (Bsp.: Mobiles Bereitstellungsregal mit Lenkrollen und Bremsen, für eine schnelle und einfache Anpassung des Produktionslayouts)

Die Lean Lösungen von BeeWaTec helfen nicht nur dabei, die Mitarbeitenden körperlich zu entlasten, sondern unterstützen auch die Automatisierung von Arbeitsabläufen.

BeeWaTec-Mitarbeiter verschiebt Durchlaufregal mit Rädern zum flexiblen Andocken an vorhandene Arbeitsplatzsysteme

 

Fazit - Wie Sie den Arbeitsplatz ergonomisch gestalten

In diesem Beitrag haben wir Ihnen praxisnahe Empfehlungen aufgezeigt, worauf es beim Thema Ergonomie am Arbeitsplatz ankommt und wie sich ergonomische Anforderungen umsetzen lassen.

Ergonomie heißt, dass sich die Arbeitsumgebung dem Menschen anpasst und nicht umgekehrt. 

Nutzen Sie unsere 8 Tipps als Leitfaden zur Analyse oder Gestaltung Ihrer Arbeitsplatzsysteme und zum Einrichten und Betreiben von Arbeitsstätten. Unser modularer Systembaukasten aus Rohrstecksystemen, Hub-Sets, Leuchten und vielen weiteren Zubehörteilen bilden die ideale Basis zur Umsetzung.

 

Tipp: Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung fördert das Erledigen von Aufgaben, Bewegungsabläufe und eine gute Körperhaltung.

Das Thema Ergonomie scheint zunächst relativ komplex, mit vielen Ansätzen zur Optimierung. Betrachten Sie zu Beginn nur jeweils einen Aspekt und nutzen Sie gemeinsam mit Ihren Kollegen und Kolleginnen die folgenden Fragen als Ausgangspunkt:

  • Welches Material wird benötigt und wie kann es ergonomisch (z.B. in der richtigen Höhe und direkt am Arbeitsplatz) bereitgestellt werden?
  • Bei welchen Tätigkeiten werden extreme Körperhaltungen eingenommen? Wie können diese vermieden werden?
  • Welche Informationen werden benötigt, und wie können sie bereitgestellt und visualisiert werden?
  • Welche Tätigkeit soll ausgeführt werden und welche Beleuchtungsstärke muss hierzu vorherrschen?
  • Wie kann ich Mitarbeitende entlasten? Welche Arbeitsschritte sind unnötig (nicht wertschöpfend) oder bilden einen Workaround?

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