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4 Minuten Lesezeit

Lagerarten im Überblick: Definition, Bedeutung und Lean Production

Was versteht man unter Lagerarten?

Unter Lagerarten versteht man in der Fertigung weit mehr als nur Regale oder Kisten. Es handelt sich um ein strukturiertes System, das Materialien organisiert, schützt und leicht zugänglich macht. Von Rohmaterialien und Bauteilen über Werkzeuge bis hin zu Fertigprodukten – ein effizientes Lagersystem sorgt dafür, dass alles zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und in der richtigen Menge verfügbar ist.

Im  Lean Management beeinflussen Lagerarten direkt die Effizienz der Arbeitsabläufe, die Raumnutzung, die Sicherheit sowie die Kostenkontrolle – und bilden so das Rückgrat des Produktionserfolgs.


Lagerarten- BeeWaTec

 

Lagerarten vs. Lagersysteme - Der Unterschied

Lagerarten

Definition:
Lagerarten beschreiben den Zweck und die Funktion, warum und wofür ein Lager betrieben wird.

Es geht also um die Art der Lagerung im Unternehmen.

Beispiele für Lagerarten:

  • Vorratslager – Bevorratung von Rohstoffen, Ersatzteilen oder saisonaler Ware

  • Zwischenlager – Materialien zwischen zwei Prozessschritten

  • Pufferlager – Ausgleich von Taktzeit- oder Bedarfsschwankungen

  • Kommissionierlager – Zusammenstellung von Kunden- oder Produktionsaufträgen

  • Distributionslager – Verteilung von Waren an Händler oder Endkunden

  • Umschlagslager – kurzer Warenumschlag, kein dauerhaftes Lagern

  • Beschaffungslager – Eingangslager für Rohstoffe und Zukaufteile

Lagerarten beantworten also die Frage: Warum lagern wir etwas?

 

Lagersysteme

Definition:
Lagersysteme beschreiben die technische und organisatorische Umsetzung der Lagerung.

Es geht um die Struktur und Technik, mit der die Lagerarten realisiert werden.

Beispiele für Lagersysteme:

  • Statische Lagersysteme – feste Regale, Palettenplätze, Fachbodenregale

  • Dynamische Lagersysteme – Durchlaufregale (FIFO), Rollbahnen, Verschieberegale

  • Automatisierte Systeme – Hochregallager, AS/RS (Automated Storage & Retrieval Systems), Shuttle-Systeme

  • Mobile Lagersysteme – Wagen, modulare Regale, verschiebbare Lagerplätze

  • Kompakte Systeme – Vertikallifte, Schubladenschränke, stapelbare Behälter

Lagersysteme beantworten also die Frage: Wie lagern wir etwas?

 

Unterschied einfach erklärt

  • Lagerarten = Zweck/Funktion (das „Warum“)

  • Lagersysteme = Technik/Umsetzung (das „Wie“)

Beispiel aus der Praxis

Ein Unternehmen will Rohstoffe bevorraten:

  • Lagerart: Vorratslager

  • Lagersystem: Palettenregale (statisch) oder automatisiertes Hochregallager

Oder: In einer Lean-Montagelinie sollen Teile im FIFO-Prinzip bereitgestellt werden:

  • Lagerart: Pufferlager bzw. Zwischenlager

  • Lagersystem: Durchlaufregal mit Rollenbahnen

 

Welche Lagerarten gibt es? (Lagerarten im Überblick)

Lagerarten spielen eine zentrale Rolle in der Produktion und Logistik. Sie bestimmen, wie Materialien, Rohstoffe oder Produkte gelagert und bewegt werden. Jede Lagerart erfüllt eine spezifische Funktion – von der Versorgungssicherheit über die Stabilisierung des Materialflusses bis hin zur schnellen Auslieferung an Kunden.

Im Folgenden findest du die wichtigsten Lagerarten im Überblick:

 

Lagerart: Vorratslager

  • Dient der Sicherstellung von Produktions- und Lieferfähigkeit.
  • Typisch für Rohstoffe, Ersatzteile oder saisonale Ware.

 

Lagerart: Zwischenlager

  • Kurzfristige Lagerung von Materialien (oft inkl. Transportmittel) zwischen zwei Prozessschritten.
  • Verhindert Produktionsstopps, gleicht Schwankungen aus.

 

Lagerart: Pufferlager

  • Stabilisiert den Materialfluss bei ungleichen Taktzeiten.
  • Dient nur als "Zwischenlagerung"
  • Wichtig in Montage- oder Fertigungslinien.

 

Lagerart: Kommissionierlager

  • Hier werden Waren für Kunden- oder Produktionsaufträge zusammengestellt.
  • Unterstützt schnelle und fehlerfreie Lieferung.

 

Lagerart: Distributionslager

  • Zentral für die Verteilung von Waren in der Lieferkette.
  • Häufig in Verbindung mit Logistikzentren.

 

Lagerart: Umschlagslager

  • Dient nicht der langfristigen Lagerung, sondern dem schnellen Warenumschlag.
  • Typisch in Speditionen oder Häfen, wo das schnelle Weitertransportieren im Mittelpunkt steht.

 

Lagerart: Beschaffungslager

  • Aufnahme von Materialien aus der Lieferkette.
  • Sichert Rohstoff- und Teileversorgung für die Fertigung.

 

Lagerart: Auslieferungslager

  • Lagerhaltung von Produkten die versandbereit und schnell verfügbar sind.
  • Fertigwaren die eingelagert sind und direkt an Kunden, Händler oder Endverbraucher gehen.
  • Typisch bei Produktionsbetrieben mit eigenem Versand oder bei E-Commerce-Unternehmen / Fulfillment-Center.

 

Temporäre Lagerarten

Zeitlich begrenzte Lagerung, z. B. bei saisonalen Spitzen oder Projekten.

 

Wie lassen sich Lagerarten und Lagersysteme mit Lean-Prinzipien vereinen?

Lagerarten und Lagersysteme lassen sich hervorragend mit den Lean-Prinzipien verbinden, wenn man sie gezielt nach den Zielen von Lean Production ausrichtet: Wertschöpfung erhöhen, Verschwendung reduzieren, Materialfluss sichergestellt.

1. Lean-Prinzip: Wertstrom & Fluss

  • Lagerarten:

    • Pufferlager und Zwischenlager nur so groß dimensionieren, dass Engpässe abgefedert werden, ohne Bestände aufzublähen.

    • Umschlagslager nutzen, um Material schnell durch die Prozesse zu schleusen.

  • Lagersysteme:

    • Dynamische Systeme wie FIFO-Durchlaufregale → sichern den Materialfluss.

    • Mobile Wagen → ermöglichen „Milkrun“-Versorgung im Fluss.

Lean-Effekt: Gleichmäßiger Warenfluss, weniger Stillstände.

2. Lean-Prinzip: Pull statt Push

  • Lagerarten:

    • Kommissionierlager so gestalten, dass sie nur bei tatsächlichem Bedarf gefüllt werden (Kanban-System).

    • Temporäre Lagerarten für saisonale Bedarfe → verhindern Überproduktion.

  • Lagersysteme:

    • Kanban-Regale mit Signalkarten oder digitalen Sensoren.

    • Modulare Lagersysteme, die flexibel auf wechselnden Bedarf reagieren.

 Lean-Effekt: Bestände werden vom Bedarf gesteuert, nicht auf Verdacht aufgebaut.

3. Lean-Prinzip: Verschwendung vermeiden (Muda)

  • Lagerarten:

    • Keine überdimensionierten Vorratslager → bindet Kapital.

    • Effiziente Distributionslager → vermeiden unnötige Transporte.

  • Lagersysteme:

    • Kompakte Systeme (Vertikallifte, Schubladenschränke) → reduzieren Suchzeiten.

    • Standardisierte Regale & Arbeitsplätze → kürzere Wege, weniger Bewegung.

Lean-Effekt: Weniger Bestände, Wege, Transport und Suchzeiten.

4. Lean-Prinzip: Standardisierung

  • Lagerarten:

    • Klare Regeln für Ein- und Auslagerung (z. B. FIFO-Prinzip im Pufferlager).

  • Lagersysteme:

    • Einheitliche Regalsysteme, modulare Wagen, standardisierte Behälter.

    • Visuelles Management (Markierungen, Labels, Farben).

Lean-Effekt: Jeder Mitarbeiter versteht sofort, wo Material hingehört.

5. Lean-Prinzip: Kontinuierliche Verbesserung (Kaizen)

  • Lagerarten:

    • Regelmäßig prüfen: Brauchen wir diese Lagerart noch in dieser Größe?

    • Anpassung bei geänderten Prozessen oder Nachfrage.

  • Lagersysteme:

    • Modulare Rohr- & Profilsysteme → schnell anpassbar.

    • Karakuri-Lösungen → einfache, stromlose Automatisierung von Materialbewegungen.

Lean-Effekt: Flexibilität bei Veränderungen, keine starren Systeme.

Praxisbeispiel

Ein Pufferlager für Montageteile wird mit Durchlaufregalen (Lagersystem) umgesetzt:

  • FIFO-Prinzip stellt sicher, dass zuerst angelieferte Teile zuerst verbaut werden.

  • Kanban -Karten signalisieren automatisch Nachschubbedarf (Pull-System).

  • Die modulare Bauweise erlaubt schnelle Anpassungen bei neuen Produkten.

 

Modulare Lagersysteme – maximale Flexibilität für Lean Production

Besonders effektiv für Lean Production sind modulare Lagerarten:

  • Individuell anpassbar: für jedes Produkt und jeden Workflow.

  • Skalierbar: lässt sich bei Produktionsänderungen schnell umbauen.

  • Materialfluss integriert: z. B. FIFO-Regale oder ergonomische Arbeitsplätze.

  • Robust und langlebig: trotz Leichtbauweise für Industrie geeignet.

Beispiel: In einer Lean-Montagelinie liefern modulare Durchlaufregale Bauteile direkt im FIFO-Prinzip an die Mitarbeiter, während mobile Wagen den Materialtransport erleichtern.

Modulare Lagersysteme – maximale Flexibilität für Lean Production

 

Verschiedene Lagerarten und Lagersysteme von BeeWaTec

BeeWaTec bietet ein komplettes Spektrum modularer Lagersysteme für einen optimierten Warenfluss:

Verschiedene Lagerarten und Lagersysteme von BeeWaTec

  • Mobile Lösungen & Transportwagen

  • Industrielle Arbeitsplätze mit integriertem Lager

  • Smarte & automatisierte Lagerarten (AMR, Karakuri, digitale Tools)

 

Smarte & automatisierte Lagerarten

Mit BEEVisio (3D-Planung) und BEELopt (Materialoptimierung) unterstützt BeeWaTec die digitale Umsetzung von Lagerkonzepten.

 

Fazit

In einer schlanken Fertigung sind nicht Maschinen der größte Effizienztreiber, sondern die richtige Organisation durch passende Lagerarten. Ob statisch, dynamisch, modular oder digital – ein gut geplantes Lagersystem reduziert Verschwendung, steigert Sicherheit, optimiert den Materialfluss und erhöht die Produktivität.

Mit modularen und flexiblen Lösungen wie bei BeeWaTec können Unternehmen ihre Produktionsumgebungen nachhaltig verbessern – vom einfachen Regal bis zur smarten, automatisierten Lagerart.

Lean-Erfolg beginnt mit einer einfachen Frage: Welche Lagerarten nutzen wir, und wie gut sind sie organisiert?

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